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04.10.2023

Cannabissamen keimen lassen: Umfassende Anleitung
Cannabissamen keimen lassen: Umfassende Anleitung

Am Anfang steht die Keimung. Für jeden Cannabis-Anbau müssen zu Beginn die Hanfsamen zum Keimen gebracht werden. Dafür gibt es verschiedene Methoden, die jeweils Vor- und Nachteile haben und sich mehr oder weniger für Anfänger eignen. In diesem Text erfährst du, was du brauchst, um deine Grassamen erfolgreich keimen zu lassen. Die Methoden werden nacheinander vorgestellt und detailliert beschrieben. Auch über besagte Vor- und Nachteile erfährst du alles Wissenswerte in diesem Text.

 

Es ist wichtig, beim Keimen der Hanfsamen möglichst keine Fehler zu begehen, da dies den Grundstein für die spätere Entwicklung der Pflanze legt. Fehler bei der Keimung können im schlimmsten Fall die Größe der späteren Pflanze negativ beeinflussen oder gar dafür sorgen, dass dein Projekt direkt am Anfang scheitert, wenn die Hanfsamen gar nicht keimen. Neben der richtigen Methodik kommt es vor allem darauf an, die idealen Bedingungen für die Keimung der Samen zu schaffen. Diese Bedingungen sind bei allen Methoden ähnlich. Denn Samen brauchen eine feuchte, warme (aber nicht zu heiße) und dunkle Umgebung, um den Keimungsprozess anzufangen. Außerdem kommt es auf die Qualität der Samen an. Du solltest stets hochwertige Samen von etablierten Samenbanken verwenden, um deine Erfolgsquote zu erhöhen. Letztlich gilt jedoch, dass es stets passieren kann, dass einzelne Samen nicht keimen wollen, ungeachtet der Bedingungen und deiner Fähigkeiten. Lass dich davon nicht entmutigen, denn das ist ganz natürlich – schließlich handelt es sich um organisches Material, mit dem du arbeitest. Mach dir jedoch über die Qualität nicht allzu viele Gedanken. Die Samen der bei uns erhältlichen Züchter haben immer eine Keimungsrate zwischen 90 und 100%.

 

Cannabis-Aufzucht

 

Das sind die Methoden, um Cannabissamen keimen zu lassen

Bevor die Methoden im Detail behandelt werden, bekommst du hier einen Überblick über die existierenden Methoden. Cannabissamen können in Küchenpapier keimen oder im Wasser. Aber auch direkt in der Erde ist ein Keimen der Cannabissamen machbar. Eine weitere beliebte Methode ist die Keimung in Jiffys oder sogenannten Torfquellballen / Torfquelltöpfen. Unabhängig von dem Medium, in dem du die Hanfsamen keimen lässt, gilt es allerdings einige Dinge zu beachten. Folge unserer Anleitung, um deine Hanfsamen keimen zu lassen.

 

Cannabis ist ein Dunkelkeimer, braucht also keine direkte Lichteinstrahlung, um den Keimungsprozess zu starten. Die Temperatur des Mediums, in dem du die Cannabissamen zum Keimen bringst, sollte zwischen 20 und 25 Grad liegen. Bei höheren oder tieferen Temperaturen besteht die Gefahr, dass die Samen nicht aufgehen. Optimal sind 24 Grad. Weiterhin ist die Feuchtigkeit entscheidend. Nur wenn die Samen mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt sind, leiten sie den Keimungsprozess ein. Deshalb solltest du den Feuchtigkeitsgehalt des Keimungs-Mediums regelmäßig überprüfen und gegebenenfalls neues Wasser hinzufügen. Die Keimung dauert in der Regel nur wenige Tage. Nach spätestens 5 bis 10 Tagen sollten sich Sämlinge aus den Samen entwickelt haben. Allerdings gibt es manchmal auch Ausreißer, die doch länger brauchen und erst nach zwei oder drei Wochen keimen. Beschleunigen lässt sich der Prozess nicht, aber umso besser die erforderlichen Bedingungen eingehalten werden, desto früher sollte die Keimung stattfinden.

 

Hanfsamen in Küchenpapier keimen lassen

Für die erste Methode, um Hanfsamen zum Keimen zu bringen, benutzt man Küchenpapier. Dabei wird ein Blatt Küchenpapier auf eine gerade Oberfläche gelegt, auf dem die Samen jeweils einige cm voneinander entfernt platziert werden. Anschließend wird ein zweites Blatt als Abdeckung darüber gelegt. Nun gilt es, beide Tücher stets feucht zu halten. Allerdings sollten sie auch nicht so nass sein, dass sich Tropfen bilden. Nach ein paar Tagen sollten die Samen sich geöffnet und etwa 2 bis 3 mm lange Wurzelspitzen entwickelt haben, sind sie bereit, um in die Erde eingesetzt zu werden. Hierfür bohrst du beispielsweise mit dem Finger, oder noch besser mit einer Pinzette, Löcher mit einer Tiefe von 5 bis 10 mm in die Erde und legst die Sämlinge behutsam hinein. Dabei ist darauf zu achten, dass die Wurzel nach unten gerichtet sein und das Gehäuse des Samens in Richtung der Erdoberfläche zeigen sollte. Der Vorteil dieser Methode ist, dass du nichts weiter benötigst, als Küchenpapier. Außerdem kannst du die Entwicklung der Samen stets kontrollieren, indem du das obere Blatt Küchenpapier abdeckst. Ein Nachteil ist hingegen, dass du die ganz jungen Sämlinge anfassen und einpflanzen musst. Gehst du dabei nicht ausreichend vorsichtig mit ihnen um, können sie Schaden nehmen, was ihre spätere Entwicklung beeinträchtigen kann oder sie sogar zum Absterben bringt. Statt Küchenpapier können auch andere ähnliche Materialien benutzt werden, wie etwa Baumwoll-Tupfer oder anderweitig saugfähiges Papier.

 

Cannabissamen im Wasser keimen lassen

 

Die Wasserglas-Methode – Cannabissamen im Wasser keimen lassen

Eine weitere Methode, um deine Samen keimen zu lassen, ist die Wasserglas-Methode. Wie du schon richtig vermutest, werden die Samen hierbei in ein mit Wasser gefülltes Glas gegeben, um dort zu keimen. Das Wasser sollte eine Temperatur von 22-24 Grad Celsius haben. Wärmeres Wasser enthält weniger Sauerstoff, wodurch die Keimung misslingen kann. Nach zwei bis drei Tagen sollten sich die Samen öffnen und kleine Wurzelspitzen hervortreten. Wie bei der Küchenpapier-Methode sind sie zum Einpflanzen bereit, sobald die Wurzeln eine Länge von 2 bis 3 mm erreicht haben. Beim Entnehmen der Samen aus dem Glas solltest du extrem vorsichtig sein und nicht die Finger benutzen. Hierfür bietet sich eine Pinzette oder ein steriler Löffel an. Das Einpflanzen erfolgt analog zu der bereits oben beschriebenen Vorgehensweise. Bei dieser Methode handelt es sich gewissermaßen um eine sehr bequeme Methode, allerdings ist sie nicht besonders effizient. Das Risiko, dass hier manche Samen nicht keimen, ist am höchsten. Darüber, ob das Wasserglas im Licht oder in der Dunkelheit stehen sollte, scheiden sich die Geister. Letztlich sollte aber beides möglich sein. Zudem ist Timing gefragt. Verbleiben die Samen zu lange im Wasser, wird der Keimling geschädigt und stribt ab.

 

Cannabissamen in der Erde keimen lassen

Du kannst deine Cannabissamen auch direkt in die Erde einpflanzen. Dies hat den Vorteil, dass du die jungen Sämlinge nicht nochmal anfassen musst. Dadurch fällt eine potenzielle Schadensquelle weg. Fülle deine Töpfe mit sterilisierter Anzuchterde und gib Wasser hinzu, sodass die Erde gut feucht ist. Anschließend bohrst du mit dem Finger oder einer Pinzette ein 5 bis 10 mm tiefes Loch und legst den Samen vorsichtig hinein. Bedecke den Samen locker mit Erde und achte in den nächsten Tagen darauf, dass die Erde nicht austrocknet. Dafür kann es hilfreich sein, den Pflanzentopf mit Frischhaltefolie abzudecken, die aber einige Löcher zur Durchlüftung haben sollte. Diese kannst du beispielsweise mit einem Zahnstocher in die Folie stechen. So hält sich die Feuchtigkeit länger in der Erde. Nach etwa 4 bis 10 Tagen solltest du das Resultat entdecken in Form eines kleinen Keimlings, der durch die Erde an die Oberfläche bricht. Sorge weiterhin für ein feuchtes Klima und nach ein paar weiteren Tagen kannst du den Keimling inklusive der ihn umgebenden Erde in einen größeren Topf umpflanzen.

 

Diese Methode hat den Vorteil, dass die Sämlinge während ihrer ersten Tage kaum Stress ausgesetzt werden. Allerdings musst du dich etwas länger gedulden, um die Resultate deiner Samen beobachten zu können. Aber allgemein hat diese Methode sehr gute Erfolgsaussichten, wenn du die Erde immer schön feucht hältst.

 

Hanfsamen in Steinwolle keimen lassen

Ein professionelles Medium, um Hanfsamen keimen lassen, ist die Steinwolle. Dabei handelt es sich um dünne Fäden erstarrter Vulkanmagma. Für die Anzucht gibt es Steinwolle-Blöcke in unterschiedlichen Größen. Diese Variante empfiehlt sich vor allem, wenn du später in Hydrokultur, welcher Art auch immer, growen willst. Steinwolle enthält keinerlei Nährstoffe, muss also präpariert werden, bevor sie zum Keimen und Growen benutzt wird. Sprich eine spezielle, leichte Düngerlösung muss hergestellt werden. Man muss den pH-Wert und EC-Wert (Leitfähigkeitswert) der Lösung anpassen und die Steinwolle darin tränken. Der EC-Wert von Steinwolle ist neutral, wodurch die Nährstoffversorgung sehr genau gesteuert werden kann. Steinwolle hat einen natürlichen pH-Wert von 7-8, den du auf 5,5 senken solltest. Dies erreichst du, indem du die Steinwolle in pH-angepasstem Wasser einweichst. Anschließend sollte eine Düngelösung mit einem TDS von 600 auf eine Million verabreicht werden.

 

Jetzt bohrst du mit einem spitzen Messer oder einer Pinzette ein kleines Loch in den Wollblock und steckst den Samen so tief hinein, dass du ihn nicht mehr sehen kannst. Ab jetzt geht es darum, die Feuchtigkeit der Steinwolle konstant zu halten. Dies gelingt am besten in einem geschlossenen Behältnis, wie zum Beispiel einer mit Frischhaltefolie abgedecken Schüssel (auch hier sind kleine Löcher mit dem Zahnstocher zu machen) oder einem Zimmergewächshaus. Achte aber darauf, das Behältnis einmal täglich zu lüften.

 

Mit dieser Methode lassen sich sehr gute Ergebnisse erzielen, allerdings eignet sie sich eher für fortgeschrittene Grower, da man einerseits einiges an Equipment benötigt und andererseits ein gewisses Wissen, wie man mit diesem umgeht, zudem sind die benötigten Messgeräte teuer in der Anschaffung.

 

Ein Nachteil von Steinwolle ist, dass ihre Erzeugung sehr viel Energie benötigt und dadurch die Umwelt belastet wird.

 

Hanfsamen keimen lassen in Jiffys/Torfqueltöpfe

Eine weitere beliebte und für Einsteiger die sicherste Methode, deine Cannabissamen zum Keimen zu bringen, stellt die Verwendung von sogenannten Jiffys oder Torfquelltöpfen dar. Dabei handelt es sich um kleine von einem Netz umgebene Plättchen, die mit Torf (neuerdings auch mit Kokos), Dünger und Mineralien gefüllt und sterilisiert sind. Gebe sie ins Wasser, damit sie sich mit Feuchtigkeit vollsaugen können und sich zu einem kleinen Zylinder ausdehnen. Anschließend drückst du den Samen in die Öffnung an der Oberseite etwa 4-8 mm tief in das Substrat hinein. Nun lagerst du den Jiffyquelltopf möglichst bei der Idealtemperatur und in einem Behältnis, welches das Entweichen der Feuchtigkeit verhindert, wie zum Beispiel ein Mini-Gewächshaus für die Anzucht von Pflanzen. Nach wenigen Tagen sollte ein kleiner Keimling an die Oberfläche dringen und wenig später durchdringen die ersten Wurzeln das Außennetz des Torfquellballens, meist geschieht das an der Unterseite zuerst. Jetzt kannst du den Keimling zusammen mit dem Jiffy in einen größeren Topf umsiedeln. Gehe dabei behutsam mit der jungen Pflanze um und überwässere die Erde anfangs nicht, da der Jiffy die Feuchtigkeit lange speichert.

 

Diese Methode bietet sehr gute Erfolgsquoten und ist einfach zu praktizieren. Dank des hohen Nährstoffgehaltes der Jiffys entwickeln sich die Wurzeln rasch und werden schnell kräftig. Der Nachteil ist, dass du dafür Jiffys kaufen musst, allerdings kannst du sie unkompliziert und günstig im Internet bestellen, beispielsweise bei Linda Seeds:

 

 

Jiffy

 

Häufige Anfängerfehler beim Cannabissamen keimen lassen

Auch wenn die meisten vorgestellten Methoden relativ unkompliziert sind, bergen sie viele Quellen für potenzielle Fehler. Wie bereits eingangs erwähnt, ist es überaus wichtig, dass die Temperatur nicht unter bzw. über die genannten Grenzwerte fällt. Aber Temperaturschwankungen sollten bestenfalls gänzlich vermieden werden. Dies gelingt am besten mit der Verwendung einer Heizmatte und durch die Positionierung der Samen an einem Ort, der nicht großen Temperaturschwankungen ausgesetzt ist. Dafür eignet sich beispielsweise eine Abstellkammer oder ein größerer Einbauschrank.

 

Weiterhin gilt es, die richtige Feuchtigkeit des Keim-Mediums aufrechtzuerhalten. Dabei ist es zwar zentral, das Medium nicht austrocknen zu lassen, aber auch eine zu hohe Feuchtigkeit kann die Keimung deiner Cannabissamen beeinträchtigen und einen Pilzbefall verursachen. Dein Substrat (falls du eine andere als die Wasserglas-Methode nutzt) sollte nur gut feucht, aber niemals tropfnass sein. Im Zweifelsfall kannst du dich erstmal damit vertraut machen, wie viel Wasser dein Substrat verträgt, bevor du die Samen einsetzt.  

 

Eine weitere Fehlerquelle ist das Umpflanzen der Samen. Die Wurzelspitzen haben mikroskopisch kleine Härchen, die du leicht verletzt, wenn du die Keimlinge mit den Fingern anfasst. Verwende deshalb lieber eine Pinzette und berühre die Keimlinge möglichst nur an der harten Schale des Samens. Drücke dabei nicht zu fest zu, da der Samen sonst brechen kann und damit der benötigte Schutz der jungen Pflanze wegfällt. Es ist also Fingerspitzengefühl gefragt! Schließlich solltest du dich mit der Düngung zurückhalten. Alle gängigen Anzuchtmedien außer Steinwolle tragen genug Nährstoffe für die ersten Tage in sich. Deshalb solltest du keinen Dünger hinzufügen, da er den Keimlingen eher schadet als hilft. Mit der Beleuchtung solltest du dich ebenfalls anfangs zurückhalten. Im Sämlingsstadium reicht es vollkommen aus, eine kleine Leuchtstofflampe zu verwenden. Erst wenn die Pflanzen die ersten gezackten Blätter ausbilden, solltest du auf eine potentere Lampe umsteigen. Anderenfalls erreichst du das Gegenteil und die Jungpflanzen erleiden einen Lichtschock, wachsen nicht mehr und sterben ab.

Und letztlich brauchst du vor allem Geduld. Gib deinen Samen die Zeit, die sie zum Keimen brauchen. Ständiges Nachsehen, ob sich schon etwas getan hat, kann dem Keimungsprozess schaden. Alles, was du für eine erfolgreiche und unkomplizierte Anzucht brauchst, findest du im Online-Shop von Linda Seeds. Aller Anfang ist schwer, aber Probieren geht über Studieren! Viel Erfolg!